Es ist nie zu spät neue Hobbies zu finden. Vor fünf Jahren war es Schneeschuh-Wandern, einfach herrlich. Letztes Jahr war es Natursauerteigbrot backen. Dem bin ich treu geblieben und mittlerweile im High Level-Bereich angekommen.
Heuer ist es der Besuch der neuen Container-Ausstellungen der OÖ Landes-Kultur GmbH, früher noch unter Landesmuseen bekannt. Gut: der Einstieg in die Szene lag quasi vor meiner Haustüre. In überschaubaren Metern Luftlinie wurde bei einer Baustelle die „Litzlbergerin“ in ihrem Sarg entdeckt. Bei der Bergung war ich zufällig und aufgrund coronamäßiger Nachbarschaftshilfe zugegen, das war bei meinen frühmorgendlichen Walking-Runden natürlich auch das Gesprächsthema Nr. 1. Der neue Herr aller Landes-Kultur-Gmbh-Dinge Alfred Weidinger, ein Seewalchner, hat in kürzester Zeit und trotz Pandemie eine Container-Ausstellung am Strandbadparkplatz in Seewalchen aus dem Hut gezaubert, in der man die wirklich beeindruckenden Fundstücke der Litzlbergerin sehen konnte und gleichzeitig via Hologrammscreen mit Kulturvermittlern im Gespräch war. Dabei umschlich mich eine Gefühlsmischung aus Ehrfurcht und Staunen, was möglich ist, wenn jemand mit Ideen an der richtigen Position sitzt und selbst zu Pandemiezeiten Hebeln drücken kann.

Container in Seewalchen

Gut erhalten: die Kleidung der Litzlbergerin
Ende Juli zog der Container weiter ins schöne Hinterstoder, wo eine besondere Lungenflechte zu bestaunen war. Man kann es sich in der Theorie schwer vorstellen, aber die Begegnung war faszinierend. Die echte Lungenflechte wächst nur in außergewöhnlichen klimatischen Bedingungen. Wir waren von den schönen Wuchsformationen geradezu betört. Bei der Gelegenheit besuchten wir auch den berühmten Schiederweiher. Eine gute Gelegenheit anhand der Container-Aufstellorte Oberösterreich besser kennenzulernen.

Die echte Lungenflechte

Container Ausstellung in Hinterstoder
Letzte Woche fuhr ich mit einem Freund nach Mondsee, dort fand in der aktuellen Containerausstellung vor der Wallfahrtskirche die Schatzsuche im Mondsee statt. Historische Pfahlbauten waren das Thema, viele der Exponate stammen auch vom Attersee. Besonders angetan hatte es uns eine erkleckliche Anzahl gefundener Froschschenkel und Fischschuppen, die auf die Nahrungsgewohnheiten der Siedler Rückschlüsse erlauben. Die Kulturvermittlerin war unglaublich engagiert und bestens informiert, wir fuhren beseelt wieder nach Hause.

Froschschenkel und Fischschuppen

Kulturvermittlerin am Hologrammscreen
Tipp: Infos zu aktuellen Ausstellungen der OÖ Landes-Kultur GmbH.
Lerne deine Heimat kennen: auf der Container-Spur …