Der frühe Vogel fängt den Wurm: am Hochlecken!
Der frühe Vogel fängt den Wurm: am Hochlecken!
Der frühe Vogel fängt den Wurm: am Hochlecken!
Der frühe Vogel fängt den Wurm: am Hochlecken!
Der frühe Vogel fängt den Wurm: am Hochlecken!
Der frühe Vogel fängt den Wurm: am Hochlecken!
Der frühe Vogel fängt den Wurm: am Hochlecken!

Der Hochlecken ist mein täglicher Begleiter. Egal ob vom Bett, in der Küche oder im Büro: der Blick in die Ferne endet stets am Höllengebirgsmassiv. Höchste Zeit wieder einmal auf den Berg zu steigen, den ich als Kind oft zur Sonnenwende mit dem Turnverein eroberte. Zurück mit Fackeln in der Hand ein unglaubliches Erlebnis. Den Wecker auf 4 Uhr früh gestellt gings – von der unbändigen Kraft des Sonnenaufganges begleitet – los. Abmarsch um 5 Uhr vom Parkplatz nach dem Taferlklaussee, Trollblumen warfen erste Schatten. Zu dieser Stunde ist man eins mit sich und der Natur. Als erstes schieben sich Traunstein und Traunsee von hinten ins Blickfeld: sonnengetränkt! Was für ein unbezahlbarer Anblick nach drüben ins Tote Gebirge. So schön, abwechslungsreich und bewegend breitet sich das Salzkammergut über Berge und Seen aus.

Das Höllengebirge hat sich touristisch spät erschlossen, war es doch als Jagdgebiet des Kaisers für Normalsterbliche gesperrt. Während die Schafbergbahn bereits 1892 Touristen nach oben hievte, konnte man den Hochlecken nur von Weitem betrachten. 1907 wurde in Vöcklabruck unter der Federführung des Kaiserlichen Rates Ludwig Hatschek eine eigene Alpenvereinssektion geründet. Drei Jahre dauerte es, den Verantwortlichen das Wegerecht für zwei Wege aufs Höllengebirgsplateau durch das kaiserliche Jagdgebiet abzuringen.

1923 waren schließlich ein Wunschgrundstück auf 1.572 m Seehöhe gefunden und Baupläne für das Hochleckenhaus erstellt. Im Gebirgsboten wurde unter folgendem Text Träger gesucht: „Außer einer Jause bieten wir nichts als den Ausblick auf ein prachtvolles Panorama.“ Daran dachte ich, als wir zur Frühstückszeit bei der Gertrudenglocke, die bei Schlechtwetter Wanderern den Weg weist, standen. 1925 wurde die Schutzhütte mit viel Prominenz und 700 Festgästen eingeweiht. Zwar um einiges vergrößert, hat sie an ihrem eigentümlichen Charme wenig eingebüßt.

Strenger Wind morgens um 7 ließ uns dicht an der Hauswand sitzen. Den Ham and Eggs und dem herrlichen Topfenstrudel hat dies keinen Abbruch getan. Am Rückweg gegen 8 Uhr begegneten wir ersten Bergsteigern knapp vorm Ziel. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, sagte eine Dame neidvoll. Wir konterten mit einem Lächeln. Mehr ist dem auch schon nicht mehr hinzuzufügen!

  • Tipp: Auf den Hochlecken gibt es mehrere Wege, der Aufstieg vom Taferlklaussee ist die kürzeste Route. Am besten die unterschiedlichen Möglichkeiten auf Bergfex vergleichen.