Seilbahn auf den Feuerkogel

90 Jahre ist es her, dass die ausländische Presse von der „kühnsten Seilbahn Europas“ schrieb. Nach Rax- und Zugspitzenbahn war es immerhin die 3. in Österreich, gebaut, um einer neuen Sportart zum Aufschwung zu verhelfen. Skiwanderungen waren damals populär, die Bahn galt als Aufstiegshilfe und als Lebenstraum ihres Errichters Rudolph Ippisch. Der Ebenseer Schuster, Kinobesitzer, Kapitän, Schuhmacher des englischen Königshauses und nicht zuletzt Gründer der Traunseeschifffahrt war von der Idee beseelt, das Höllengebirge für den Tourismus zu erschließen. Seinem Pioniergeist, der Hartnäckigkeit und dem Geschick, schließlich doch Gelder für das waghalsige Unternehmen aufzutreiben, ist es zu verdanken, dass der Feuerkogel schon frühzeitig ein alpiner Stützpunkt werden konnte. Und dass ich dort meinen ersten Skikurs absolvieren musste.

Heute ist das Skigebiet etwas anachronistisch, aber für Familien optimal. Oben am Berg wurden die Liftkapazitäten ausgebaut und in die Beschneiung investiert. Die Schwachstelle ist bei der Auffahrt zu Spitzenzeiten, wo der hektische Skifahrer längst auf der Piste und nicht hinten angestellt sein möchte. Auf der anderen Seite beginnt man bereits hier zu Entschleunigen, die eigentliche Feuerkogel-Qualität. Zwischen Latschen bei optimaler Fernsicht, manchmal auch etwas windgepeitscht, wechselt das innere Treiben schnell mit einer Geruhsamkeit, die zu dem Wanderparadies passt. Egal ob alpin oder mit Schneeschuhen, im Sommer oder den Zwischenzeiten: der Feuerkogel hat immer Saison.

  • Tipp: Die 90-Jahre-Feiern finden am 24. und 25. Juni 2017 statt. Hier gehts zum Programm. Die Tickets sind an beiden Tagen um 50% ermäßigt.

Die alten Postkartenmotive stammen übrigens aus dem Fundus meiner Eltern.