Attergaubahn

Guten Gewohnheiten muss man unbedingt treu bleiben. Dazu gehört das morgendliche Walken auf Waldboden. Begleitet werde ich dabei abwechselnd von drei Damen aus der Nachbarschaft. Je nach Anforderungszeiten der unterschiedlichen Berufe schaffen wir es manchmal auch gleichzeitig. Vor allem, wenn es den Geburtstag einer von uns zu feiern gibt.

Jedes Geburtstagskind hat dabei seine eigene Routine. So fahren wir einmal jährlich mit der Atterseebahn von Attersee nach St. Georgen frühstücken und gehen dann frisch gestärkt zu Fuß wieder retour. Ein Ausflug, den ich jedem empfehle. Denn die Fahrt mit der Lokalbahn – obwohl kurz und in modernsten Waggons – alleine entschleunigt schon ungemein. Der hochfreundliche Schaffner hat uns den Ticketautomaten in allen Einzelheiten bestens erklärt. Immerhin galt es auch einen Hund zu transportieren. Räder werden übrigens auch mitgenommen.

Die Atterseebahn hieß bis 2018 Attergaubahn und wurde 1913 feierlich eröffnet. Damals ging sie noch bis zum Seeufer und bot einen direkten Anschluss an die Schifffahrt. Damals war sie ein wesentlicher Impuls für die gesamte Region, machte sie es doch den Sommerfrischlern möglich „einfach“ von Wien an den Attersee zu kommen.

Die leichte Wanderung zurück ist ein Spaziergang, den ich jedem empfehle. Geradezu prädestiniert ist er aber als Beschäftigungsprogramm für Kinder. Entweder direkt an der Bahn entlang und durch das Freigelände des Bienenhofes oder über das schöne Reinthaller Moos. Dort machte der wagemutige Wasserhund heuer seinem Namen alle Ehre.

Diese Tour ist – wie 42 weitere Touren – im neuen Attersee Ausflugsführer, natürlich auch enthalten. Er erscheint Anfang Mai. In der Buchhandlung Weidinger in Seewalchen wird – wie man mir Anfang der Woche berichtet hat – aber schon regelmäßig danach gefragt.