Krippenstein

Wenn kommenden Samstag (30. April) die Krippensteinbahn zum Sommerbetrieb startet, wird auch ein Stück Sagengeschichte wieder lebendig. In alter Zeit bestand der Krippenstein aus saftigen Almen, die vom Riesen Krippen mit seiner wunderschönen, aber blinden Tochter, bewirtschaftet wurden. Der Berggeist riet ihm sich das Tuch eines unvorstellbar großen Stoffballens beim nächsten Vollmond um die Schulter zu legen und mit der Tochter auf der Alm zu warten. Wenn kein böses Wort in dieser Nacht fallen würde, würde die Tochter sehend und könnte einen Mann freien.
Der Riese breitete das mit funkelnden Edelsteinen besetzte Riesentuch über die Almen aus und legte das letzte Stück über seine Schultern. Noch bevor der Mond seinen Höchststand erreicht hatte, erschien der geizige Ritter Däumel und wollte nach den Steinen greifen. Erbost schrie Krippen „Verschwinde, du gieriger Nichtsnutz!“
Im selben Moment hob ein fürchterliches Grollen an, als würde der Berg einstürzen. Überall wo der Mantel ausgebreitet war, waren die Almen zu Fels und Stein geworden.
Die versteinerte Tochter ist am besten während der Talfahrt von der Seilbahn aus zu sehen, wo man an der linken Flanke ein kleines abstehendes Felsgebilde erkennen kann.